„Trauma ist die am meisten vermiedene, ignorierte, verleugnete, missverstandene und unbehandelte Ursache menschlichen Leidens.”

Dr. Peter A. Levine

Trauma hat viele Gesichter

Trauma beeinflusst unsere Lebenskraft. Es zeigt sich in vielen Facetten und ist nicht nur Ursache verschiedener Krankheitsbilder, sondern beeinflusst in vielfältiger Weise unser alltägliches Leben.

Es drückt sich aus in unseren Gedanken, Handlungen und damit auch in unseren Beziehungen.

Woran kannst du das z. B. selbst bemerken?

  • Deine Gedanken kreisen oft um dasselbe Thema oder schwirren in deinem Kopf unangenehm umher. Du kannst dich schlecht auf eine Sache konzentrieren, schweifst leicht ab und verlierst deine Ziele immer wieder aus den Augen.
  • Du zweifelst an dir oder wertest dich und deine Leistung ab. Selten fühlst du dich gut genug, es geht immer noch etwas mehr. Du gehst oft über deine Grenzen hinaus und merkst das erst zu spät.
  • Du fühlst dich gereizt, nervös oder gar schreckhaft und findest keine Ruhe. Du kannst Stille und Bewegungslosigkeit schwer aushalten.
  • Ein- oder Durchschlafen fällt dir schwer.
  • Du hast Probleme deine Gefühle zu regulieren, bist ängstlich oder wirst leicht wütend.
  • Du hast eine gedrückte Stimmung, fühlst dich antriebslos und hast keine Kraft oder bist gar erschöpft. Deine Freude und Leichtigkeit im Leben scheint dir abhanden gekommen zu sein.
  • Du fühlst dich allein, einsam oder verlassen.
  • Du bist ständig auf der Suche und fühlst dich nie angekommen oder angenommen.
  • Du fühlst dich körperlich verspannt in den Schultern, im Rücken, im Rumpf oder hast gar Schmerzen.
  • Du fühlst dich körperlich unbeweglich und eng oder im Gegenteil sehr beweglich, anpassungsfähig, stets bereit zu helfen und kannst schlecht „nein“ sagen.
  • Du beobachtest dich ständig, bist vielleicht fixiert auf deinen Körper, deine Gefühle, Gedanken und überlegst ständig, was du und wie du dich noch besser machen kannst.

Was hat das mit Achtsamkeitspraxis oder Meditation zu tun?

Auf der einen Seite unterstützt uns die Achtsamkeitspraxis bei der Auflösung und Transformation unserer alten Muster und Glaubenssätze. Wir kommen durch die sehr körperbezogene Übung, wie sie beispielsweise im Zen praktiziert wird, wieder mehr in Kontakt mit uns und der inneren Dynamik von Körper und Geist. Dadurch vergrößert sich unser spürendes Bewusstsein. Das Ausloten und die Erhöhung der Kontaktfähigkeit ist essentiell für Wachstum, Entwicklung und Ganzwerdung.

Durch Achtsamkeitspraxis und Meditation werden aber auch unbewusste Themen, die ihre Ursache oft in alten Traumata haben, an die Oberfläche gespült.

Manche Erlebnisse, die wir ins Unbewusste weggedrückt und somit vergessen haben, können während der Meditation wieder auftauchen und sich in starken körperlichen, geistigen oder emotionalen Reaktionen äußern.

Auch Glaubenssätze oder innere Muster, die wir in der Kindheit entwickelt haben, können zu so einer starken inneren Blockade führen, dass ein Weg zu mehr Tiefe verwehrt bleibt.

In der der Regel zeigt sich hier nichts, was vorher nicht schon da war!  Dieses Aufsteigen und Sichtbarwerden von Altem ist grundsätzlich eine Tendenz in Richtung Heilung und Integration.

Je nach Stabilität unseres inneren Gefäßes können wir diese Energien aber nicht halten und es scheint uns manchmal zu überfluten. Wenn es dann zuviel wird, besteht die Gefahr das alte Trauma wieder neu zu erleben und es damit zu verstärken.

Dann ist es sinnvoll, sich diesem inneren Prozess in professioneller Begleitung gesondert zu widmen.

Verschiedene Traumata